Wojteger Treffen 2005

        Wojteger HOG Treffen 2005 in der Banater Post
 Rede des neuen ersten Vorsitzenden der HOG Wojteg
 Fotos vom Wojteger Treffen 2005, in der Mediathek


Rede des neuen ersten Vorsitzenden der HOG Wojteg: Herr Eugen Farkas

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Landsleute!

Ich heisse sie alle zum 8 Wojteger Treffen der Heimatortsgemeinschaft aufs herzlichste Willkommen!

Ich bedanke mich ganz herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen und nehme die Wahl für das Ehrenamt als Vorsitzender der Heimatortsgemeinschaft an und sehe den Ausgang der Wahl als Bestätigung meiner bisherigen Arbeit für die HOG Wojteg.

Ich sehe es als meine Aufgabe, an die HOG Wojteg, mit ihrer gewachsenen und durch die gemeinsame Geschichte verstärkte innere Verbundenheit, Rechnung zu tragen, indem ich als Vorsitzender die Gemeinschaft nach innen und außen bestmöglich zu führen.

Sicherlich fragen Sie sich, wie es dazu kommt, dass ich mir die Bürde dieses Amtes auferlege - und mir Fragen stelle wie: Wieso braucht man das? Was bringt mir ein Ehrenamt? Es kostet Zeit und Mühe, Geld, es bringt Ärger - aber da gibt es auch eine Genugtuung, eine innere Freude und Herzblut - und all das steht über den "Schattenseiten" eines Ehrenamtes.

Um ein Ehrenamt auszuüben, muss ich wissen: Wer bin ich? Wo komme ich her? Wo sind meine Wurzeln? Wer und was hat mich geprägt? Auch muss Interesse an der Sache, für die ich mich engagiere, bestehen.

Für viele Menschen ist das Ehrenamt eine Persönlichkeitsentwicklung, eine Möglichkeit, eigene Kompetenzen weiter zu entwickeln. Auch eine Ablenkung von Kummer oder Sorgen - der Gedanke: hier werde ich gebraucht, hier kann ich eine sinnvolle Arbeit vollbringen - heilt oft seelische Nöte.

Um dies näher zu erläutern, will ich zurückblicken und nachfolgendes schildern:
Nach meiner Ankunft in der Bundesrepublik Deutschland, im Jahr 1985, sind meine Familie und ich, wie zahlreiche Andere Schwaben, zum "Treffen" nach Ulm gereist. Zu unserer großen Enttäuschung war die Gemeinde Wojteg nicht aufgeführt. Auf unser Nachfragen hin, hat man uns gesagt, dass Wojteg dem Bundesvorstand der Landsmannschaft der Banater Schwaben nicht als Verein bekannt sei. Die Möglichkeit des Bundesvorstandes einen Ansprechpartner aus der Gemeinde Wojteg zu kontaktieren um die entsprechenden Vorbereitungen (Tisch -, bzw. Platzreservierungen) zu treffen, war somit nicht gegeben.

Man kam uns aber entgegen und stellte ein paar Tische auf, (zwischen den Nachbargemeinden Birda und Detta).

Die Enttäuschung war trotzdem groß und die Bereitschaft zur sozialengagierten Arbeit, eine Heimatortsgemeinschaft Wojteg ins Leben zu rufen, gestärkt. Am 14. September 1991 wurde auf meine Initiative hin und mit Beteiligung einiger engagierter Landsleute die Heimatortsgemeinschaft gegründet.

Als Wojteger bin ich stolz und froh, dass es ein Wojteger Heimatortstreffen gibt. Die Jugend fordere ich dazu auf, engagiert und unaufgefordert die Eltern und Großeltern zu den Treffen zu bringen.

In Anbetracht der Tatsache, dass man immer überlegen muss, was schenkt man zum Geburtstag wäre dies doch sicherlich eine gute Idee. Ich bin mir sicher das die Fahrt keinen lehren Benzintank hinterlassen würde und ich bin der Überzeugung es wäre für viele eine große Freude.

Die meisten von uns sind als Eltern um die Zukunft Ihrer Kinder besorgt gewesen, als sie das Banat verlassen haben. Wie sieht es jetzt um die Zukunft dieser Kinder aus? Sind sie noch Banater Schwaben - und falls nicht - warum? Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, die Jungen und Mädchen mit unserer Motivation anzustecken, mit unserem Mut zur Veränderung.

Vergisst eure Heimat nicht und denkt daran, dass es an uns liegt, wenn unseren Nachkommen ähnliches widerfährt, wenn sie in Zukunft ein "Schwabentreffen" besuchen werden und feststellen, dass der Ort - für einige von Ihnen der Geburtsort - nicht vorzufinden ist, weil es keine Heimatortsgemeinschaft mehr gibt.

Als nächstes lassen Sie mich die Arbeit von Marichen und Norbert Stefan würdigen. Ich bedanke mich bei den beiden, auch in Ihrem Namen, liebe Wojteger, für all das was sie in den letzten 15 Jahren für Wojteg und seine Bewohner getan haben.

An dieser Stelle möchte ich mich auch für die gute Zusammenarbeit und vor allem für die außerordentliche Gastfreundschaft der beiden aufs herzlichste bedanken. Ich hoffe, dies auch weiterhin - wenn auch nur als Privatperson - geniessen zu dürfen.

Ich möchte es aber keinesfalls versäumen, mich auch bei den anderen Vorstandsmitglieder - den neuen und den alten - zu bedanken.

Und nicht zuletzt will ich meiner Familie danken, die bereit ist, die Aufgaben des Ehrenamtes mit zu tragen!

Die neu gewählten Vorstandsmitglieder fordere ich hiermit ausdrücklich auf, sich an der Vereinsarbeit tatkräftig zu beteiligen und nicht nur durch Auflistung ihrer Namen auf einer oder anderen Liste geführt zu werden.

Lassen Sie mich an dieser Stelle darlegen wie ich das Amt, das Sie mir übertragen haben, gestalten möchte, und einige Ziele erwähnen, wo tatkräftige Unterstützung gefordert ist:

  • Ich möchte jährlich zwei Vorstandssitzungen abhalten; bei Bedarf mehrere,
  • Jedes Vorstandsmitglied soll an diesen Sitzungen über seine Tätigkeit referieren,
  • Die Internetpräsenz der Wojteger zu beleben, und mehr Veröffentlichungen in der " Banater Post" - auch mit dem Ziel die Kartei der Wojteger zu ergänzen - ist mir ein übriges Anliegen,
  • Ich werde mich darum bemühen, dass ein Wojteger Ortsplan gezeichnet wird,
  • Ebenso, dass ein Plan des Wojteger Katholischen Friedhofs angelegt wird (Maße, Gräberreihen und Anzahl der Gräber pro Reihe sind bereits erfasst)
  • Die aufgelassenen Gräber nach Möglichkeit reinigen zu lassen (z.Zt. macht dies unser Landsmann vor Ort Anti Martom)
  • Des weiteren gilt es, bei bedarf neue Wege zu finden um die Ahnenforschung voranzutreiben
  • Es war schon immer unser Ziel, die Musikkapelle zu erhalten und zu fördern. Deswegen meine Bitte an den Kapellmeister: er ist der, der mit viel Fingerspitzengefühl die Musikanten zum Mitmachen animieren kann und die Musiker dazu bewegen kann, ehrlich und korrekt miteinander umzugehen.
  • Des weiteren gilt es, das Fotoarchiv weiter zu ergänzen - so wie bei den Treffen das Gästebuch ernst zu nehmen, indem man sich darin einträgt,
  • Ein weiteres Ziel wäre eine Reise in den Vatikan zum Papst - der, wie sie alle wissen, zur Zeit ein Deutscher ist.
  • Und noch ein Traum von mir, ist eine Fahrradtour auf den Spuren unseren Ahnen, von Regensburg nach Wojteg zu machen.

Ich bin der Überzeugung, es wäre für viele eine große Freude, daran teilnehmen zu können.

Dies sind nur einige Ziele, welche zum Teil der scheidende Vorstand bereits ins Auge gefasst hat.

Das wäre freilich nur eine subjektive Rechtfertigung für die von mir angedachte Arbeitsrichtung - dennoch möchte ich Ihnen eine objektive Amtsführung zusichern. Einem jeden Recht getan, ist eine Kunst die niemand kann, heißt es - deswegen fordere ich alle Wojteger auf, ihre Anliegen, ihre Wünsche, Anregungen und Beschwerden ganz offen an mich heranzutragen; ich wäre dafür sehr dankbar.

Unser Motto soll heissen:
Wo ich mich wohl fühle, da bin ich zu Hause, gerade deswegen sollte unsere Heimatortsgemeinschaft den Leuten ein Stück Heimat zurückgeben.

Ich schliesse mit einem Zitat von Hans Schulz:

    Das Dorf, mit den geraden Gassen,
    haben wir alle längst verlassen.
    In diesem schönen Ort
    sprachen viele von uns als Kind das erste Wort.

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und wünsche allen von Herzen alles Gute, Gesundheit und viel Erfolg für die Zukunft.

Tut Gutes, und gibts weiter

Eugen Farkas

Zweikirchen, den 03. September 2005


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